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    Dienstag, 6. Juni 2023, 5:05 Uhr
    Dienstag, 6. Juni 2023, 5:05 Uhr
    (Wdh.06:05, 07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 15:05, 22:05)

    Kontrafunk aktuell vom 6. Juni 2023

    Gernot Danowski im Gespräch mit Flo Osrainik, Wolf Wetzel und Ulf Küch – Kontrafunk-Kommentar: Frank Wahlig
    • In der Ausgabe vom 6. Juni spricht Moderator Gernot Danowski mit dem Journalisten Wolf Wetzel über den Kosovo und was sich für Parallelen vom Kosovokonflikt zum Ukrainekrieg ziehen lassen. Ein weiterer Konflikt, der immer wieder eine Rolle im politischen Kampf, aber auch im Kampf auf der Straße spielt, ist der Links- und der Rechtsextremismus. Über den politischen Extremismus und den Umgang damit spricht Ulf Küch, er ist der ehemalige Kripo-Chef in Braunschweig. Journalist und Autor Flo Osrainik stellt sein aktuelles Buch vor: „Lügen – Lügen – Lügen“. Frank Wahlig kommentiert den Höhenflug der AfD, und Tom Wellbrock hat die Medienschau zusammengestellt.

    • Kontrafunk-Kommentar von Frank Wahlig

      Germany's Next Politmodel

      Bei Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ bekommen die Mädchen das Stöckeln, das Herausgeputztsein beigebracht. Diese Show ist für sich selbst genug. In keiner Fußgängerzone wäre so ein Model passend. Die Mädchen spielen nur für sich und gegeneinander. Geschlossene Gesellschaft. 

      So funktioniert deutsche Politik. Die Politiker putzen sich innerhalb eines geschlossenen Systems heraus, mit ihren Phrasen stechen sie einander aus in den Talkshows. Es geht nicht um Lösungen, um Vorschläge, was in der Außenwelt geschieht, es geht um „bella figura“ in der Politshow. Die wichtigen Politiker der wichtigen Parteien eifern Heidi Klums Kunstfiguren nach. In der Fußgängerzone straucheln sie. Da passen sie auch nicht mehr hin. Ohne Inszenierung fehlt der Halt.

      Die AfD hat, zumindest in den Umfragen, einen Aufschwung, der die wichtigen Politiker der wichtigen Parteien hilflos lässt. Was erlaubt sich die Schwefelpartei? Die AfD hat in der Politshow keinen Auftritt. Die AfD ist gewissermaßen Fußgängerzone. Sie spricht diejenigen an, denen die Polit-Topmodel-Nummer nichts mehr sagt. 

      Die Politiker mit Dauerzugang zu Talkshows und Medien drehen hohl. Da sie nicht mit oder über die AfD reden wollen, beharken sie sich gegenseitig mit Phrasen. Die Grünen geben die Schuld der Union, weil sie so rechts werde und über illegale Migration rede, der FDP, weil sie nicht tut, was die Grünen wollen. 

      Die Union sagt, die desperate Politik der Ampel sei der Grund und die Öffentlich-Rechtlichen mit ihrem Gegendere. Nach einer Schweigepause geben die Grünen beim Schuld-Pingpong klein bei und behaupten, alle trügen Verantwortung für das Erstarken der AfD. Debatte beendet bis zur nächsten Umfrage.

      Die Talkshow ist der Laufsteg der Politik.

      Nun ist es ja so, dass in der Mitte der Legislaturperiode die AfD einen Stimmenaufschwung erlebt. Doch diesmal, das zeigen die Reaktionen der Politik, scheint das andere Ursachen zu haben. Die politische Situation in Deutschland ist angespannter als vor vier oder acht Jahren. Stichworte: Migration, Inflation, Energiepolitik, Sozialpolitik und dann noch der Krieg um die Ukraine. Da kommt so vieles zusammen. Die Politiker drehen Pirouetten und wetteifern um die besten Phrasen. Es klingt so Hohl, was sie sagen. Weil sie gegeneinander antreten. In der Tat sind es die wichtigen Politiker der wichtigen Parteien, die es darauf anlegen, den demokratischen Raum zu entpolitisieren. 

      Eine Regierung, die stur ihren Stiefel durchzieht, ohne Rücksicht auf die Lebensleistung und die Lebensqualität ihrer Bürger. Der Klimawandel und die Einreise junger muslimischer Männer und ihre Alimentierung macht den Bürgern Unmut. Hinzu kommt eine Medienlandschaft, die dem Leser oder Zuschauer immer weniger Wirklichkeit, dafür immer mehr Propaganda bietet. Die Auflagen und die Quoten sinken. Medien und Politik ist der Laufsteg genug. Den Lesern, den Zuschauern aber nicht. Nichtleser sind die Nichtwähler der Zukunft.

      Was die Umfragen nicht hergeben, ist, wie viele Wähler sich in das politische Exil des Nichtwählens, der Resignation zurückziehen.

      Womöglich ist das auch gewollt. Nichtwähler zählen nicht, haben nicht die Courage, sich zu positionieren. Nichtwähler haben aufgegeben, Lösungen jenseits der Phrasen zu erwarten. Sie wollen sich, tief enttäuscht, aber auch nicht radikalisieren. Der Politik mag das recht sein. 

      Die Polit-Topmodels werben um diejenigen, die sich die Show noch antun. 

      Ein Politologe sagt über den Aufstieg der AfD: Sollte sich ein CDU-Politiker in den neuen Ländern zu irgendeiner Art Zusammenarbeit mit der AfD entscheiden, dann „überlebt er im zu erwartenden medialen Sperrfeuer diesen Versuch nicht“. Will heißen: Die Show funktioniert nur zu den Bedingungen der Veranstalter. Die Show geht weiter. Fortsetzung folgt.

    Kommentare
    wolfgang.altpeter
    Herr Wetzel hat meiner Meinung nach eine falsche Sicht auf die Situation im Kosovo-Konflikt. Zwar gibt es Parallelen zum Ukraine-Krieg aber die eigentlich Schuldigen sind in beiden Konflikten die USA. Putin wird nur den 2014 von den USA begonnenen Krieg beenden. Um im Kosovo sind es auch die USA die jetzt schon wieder zündeln.
    OlePederson
    Schön, daß Wolf Wetzel den eigentlichen Kriegstreiber auf dem Balkan identifiziert hat. Der Balkankrieg begann jedoch bereits 1991 und der erste -- völkerrechts widrige -- NATO-Einsatz war 1995 in Bosnien.
    onckel fritz
    Beim Versuch, „die AfD argumentativ zu stellen“, würden Altparteien und Medien gottserbärmlich abkacken, daher die Diffamierungen, Verfassungsschu tzbeobachtungen und hanebüchenen „Nazi“-Anklagen.
    onckel fritz
    Offenbar kommt die Polizei Sachsens immer noch nicht ohne die gemieteten Söldner aus NRW aus, die sich gegen die friedlichen Coronaproteste so „hervorrag end bewährt“ haben. So sehr ich die linken Asozialen verabscheue: In Leipzig haben sich faschistische Schlägertruppen mit und ohne Uniform gegenseitig die Hackfressen poliert, und ich gönne es beiden von Herzen. Kein Mitleid. Für Niemand.
    germainer
    Nichtwähler gibt es nicht. Jeder Wahlberechtigte ist sozusagen
    "schicksalhaft" auch Wähler. Denn eine Verweigerung ist doch
    nichts anderes als eine "Wahl" durch konkludentes Handeln. Es
    ist ein Akt, mit dem er letztlich der Parteienkonstel lation
    seinen Segen gegeben, also die Parteien gestärkt/bestätigt hat,
    wie sich das am Ende des Tages im Wahlergebnis niederschlägt.
    Kurz: Er muß sich das Wahlergebnis voll anrechnen lassen.

    Weiss
    Danke sehr für diese Nachrichten. Nicht sehr erbauend. Ebenso wie beim TE Wecker. Leider. Man müsste sich vielleicht mal mit der britischen Gehirnwäschefabrik Tavistock-Institut befassen. Ich glaube, da erfahren wir warum es in der Politik so aussieht wie es jetzt ist. Herzliche Grüße aus Sachsen ❤️
    Mediagnose_1
    Heute sticht Tom Wellbrock mit seiner Medienschau besonders hervor. Da macht es richtig Spaß zu zuhören. Starke Info plus starker Unterhaltungsfa ktor plus eine Prise Ironie, die den aktuellen Wahnsinn in Deutschland fein verstärkt. Ansonsten - wie fast immner - eine sehr runde Sendung.

    Rüdiger Stobbe, www.mediagnose.de, www.fakten-energiewende.de


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