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    Während sich der akademische Diskurs verengt, findet sich hier ein Forum des freien Geistes. Renommierte Kultur- und Sozialwissenschaftler halten Vorträge mit universitärem Anspruch – exklusiv im Kontrafunk. Für alle, die noch konzentriertes Zuhören pflegen.

    Parviz Amoghli und Alexander Meschnig: Von der Unmöglichkeit, zu siegen – Kriegsziele (Teil 3)

    17. März 2024 | Audimax

    Nachdem der zweite Teil der Serie „Von der Unmöglichkeit zu siegen“ sich mit der Frage der neuen Kriege und ihrer Logik beschäftigt hat, steht im dritten Teil die Frage der Kriegsziele im Mittelpunkt der Betrachtungen. Als sozusagen ideell vorweggenommener Sieg ist die Kriegszielbestimmung eine genuin politische und keine militärische Aufgabe. Die festgelegten Kriegsziele begrenzen im Vorfeld den Konflikt im besten Falle: Zum einen zeitlich, indem sie den Moment markieren, ab wann der Krieg gewonnen ist und die eigenen Ziele erreicht. Zum anderen militärisch, da sie den Einsatz der Mittel auf das anvisierte Ziel beschränken. An zwei historischen Beispielen, dem Vietnamkrieg und dem Zweiten Golfkrieg, der die Befreiung Kuwaits von der irakischen Besatzung zum Ziel hatte, wird der Zusammenhang von Kriegszielen, der darauf basierenden Kriegsführung und dem Erreichen beziehungsweise dem Verfehlen der eigenen Absichten skizziert. Danach werden die aktuellen Kriege in der Ukraine und in Gaza auf ihre expliziten und impliziten Kriegsziele hin untersucht. Dabei wird klar, dass die Kriegsparteien – auch innerhalb einer Koalition – unterschiedliche Ziele verfolgen und dass diese im Verlauf des Krieges sich verändern und diffundieren, was die Beendigung eines Konfliktes und auch eine Verstetigung eines Verhandlungsfriedens nach Kriegsende erschwert

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    Parviz Amoghli und Alexander Meschnig: Von der Unmöglichkeit, zu siegen – Neue Kriege bzw. Siegen (Teil 2)

    18. Februar 2024 | Audimax

    Nachdem der erste Teil der Serie „Von der Unmöglichkeit, zu siegen“ sich mit der Frage beschäftigt hat, warum die Ära der klassischen Staatenkriege und mit ihr die des wirklichen Sieges im Sinne von Clausewitz ihrem Ende entgegengeht, setzen wir uns im zweiten Teil mit der Kriegsführung nach 1945 und mit der des 21. Jahrhunderts auseinander: den sogenannten neuen Kriegen. Letztere finden ihre empirische Gestalt insbesondere in zwei Varianten. Da ist zum einem der hybride Krieg, wie ihn Russland acht Jahre lang, zwischen 2014 und 2022, gegen die Ukraine geführt hat und in dem militärische und nicht-militärische Interventionen ununterscheidbar geworden sind. Zum anderen die in der Kriegsforschung „wilde Kriege“ oder „Low Intensity Wars“ genannten Konflikte, wie sie exemplarisch in der Konfrontation des militanten Islam gegen den Westen ihren Ausdruck finden. Gemeinsam ist den beiden aktuellen Erscheinungsformen der neuen Kriege ihre Multidimensionalität und die Ausweitung des Gefechtsfeldes. Als Folge dieser Entgrenzung können wir eine Totalisierung des Krieges beobachten, in dem zivile Opfer nicht nur länger hinzunehmende Kollateralschäden sind, sondern ein wesentlicher Teil der Kriegführung. Dieser Totalisierung des Krieges steht mental ein postheroischer Zeitgeist gegenüber, der seit den späten 1960er-Jahren die Entmilitarisierung der deutschen Gesellschaft, inklusive des Militärs, befördert hat. Entsprechend verfügt die Berliner Republik derzeit über keine Gesamtstrategie dafür, den neuartigen Formen der Kriegsführung und den daraus resultierenden Bedrohungen aktiv entgegenzutreten.

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