-
In der Frauenkirche Dresden ist noch bis zum 26. März ein besonderes Schauspiel zu bestaunen: Unter der Kuppel hängt eine riesige Nachbildung des Planeten Erde – von innen beleuchtet, bestehend aus offiziellen Bildern aus dem Weltraum. Ein britischer Künstler steckt hinter der Aktion. Die Aussicht, sich mal wie ein echter Astronaut bei der Arbeit fühlen zu können, hätte unserem Weltenbummler Ludger K. völlig genügt als Besuchsanreiz, doch das wahre Anliegen der Macher ist ein anderes: Wir sollen für den Klimawandel sensibilisiert werden! Mit einem Freund aus Dresden hat Ludger für uns die (trotz der belehrenden Nebentöne) beeindruckende Ausstellung in der Frauenkirche besucht, und bei einem Live-Auftritt am Abend zuvor verriet er dem Publikum, was er so von der globalen Klimahysterie hält…
Dass auf jede künstlerisch e Äußerung politische Parolen geklebt werden, dass jeder Künstler oder Autor, Wissenschaftler oder Sportler gezwungen wird, eine korrekte politische Gesinnung zur Schau zu stellen und das bereits in vorauseilendem Gehorsam tut – das alles müsste doch ehemaligen DDR-Bürgern sattsam bekannt vorkommen!
Wir aus dem Westen haben uns bei Besuchen in der DDR lustig gemacht über die allgegenwärtigen Phrasen und Parolen, über die ideologischen Pflichtübungen in Publikationen aller Art, über die allgegenwärtigen Bemühungen des Staates, seine Bürger mit gebetsmühlenartige r Wiederholung politischer Phrasen zu erziehen.
Es ist unfassbar, wie uns die DDR eingeholt hat – mit dem Unterschied, dass sich heute, besonders im Westen, viel weniger Menschen davon bewusst sind. Es fehlt das Westfernsehen als Korrektiv. Der Kontrafunk und andere alternative Medien haben noch eine viel zu geringe Bekanntheit, um diese Rolle übernehmen zu können.
Das Hochaus am Pirnaischen Platz in Dresden, auf dessen Giebel jahrelang die Aufschrift „Der Sozialismus siegt!“ prangte, steht noch. Wie wäre es mit einer neuen Aufschrift? – zum Beispiel: „Alles zum Wohl des Klimas!“
Melde Dich zum Kommentieren im Login-Bereich an, um kommentieren zu können.