Ein Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen macht aus Sicht der Allegorik keinen Sinn. Die Geschichte geht erst auf, wenn wir die ursprüngliche Allegorie wiederherstellen. Andreas Thiel ist mit jüdischen wie auch christlichen Wurzeln inmitten von Büchern aus der griechischen, vedischen und zoroastrischen Literatur aufgewachsen und bewegt sich durch die Allegorik alter Schriften wie ein Fisch im Wasser. Wenn im Alten Testament steht, wir seien nach dem Abbild Gottes geschaffen worden, dann ist diese Beschreibung alles andere als beliebig. Und wenn im Neuen Testament steht, Jesus sei das Licht der Welt, dann ist das so tiefschürfend, dass daraus die gesamte Bibel ausgelegt werden kann.
Nach einer einleitenden apokalyptischen Meditation korrigiert der humorvolle Schweizer Philosoph Andreas Thiel mit Hilfe der Gehirnforschung den buddhistischen Irrtum einer non-dualen Welt und erklärt, weshalb und wozu wir träumen. Mit dem Bogen, den er über mehrere Sendungen von der Beherrschung der Triebe über die Beherrschung des Bewusstseins spannte, schießt er sich hier auf ein finales und höchst anspruchsvolles Ziel ein: die Beherrschung des Unterbewusstseins.
Ein Verlust der Selbstbeherrschung führt unweigerlich zum Bedürfnis, andere zu beherrschen. Machtgier ist ein Grundübel in dieser Welt von Unbeherrschten. Je mächtiger ein Mensch wird, desto unfreier ist er, denn umso mehr wird er beherrscht von seiner Machtgier. Selbstbeherrschung wiederum setzt eine Beherrschung des Bewusstseins voraus. Der Schlüssel dazu ist die Meditation. Aber was ist Meditation? Andreas Thiel meditiert über das Heu, die Kühe und das Bauernhaus.
Wenn sich ein Auftragskiller beim Blick durch das Zielfernrohr in sein Opfer verliebt, hat er ein schlechtes Timing, was daher rührt, dass er sich nicht selbst beherrscht, sondern von einer Leidenschaft beherrscht wird, was ihn nicht nur unprofessionell erscheinen lässt, sondern auch unfrei macht. Andreas Thiel sinniert bei seinem sonntäglichen Kamingespräch darüber nach, wie man seine Gedanken und damit sein Bewusstsein beherrscht.
Wie beherrscht man seine Triebe? In seiner zweiten Sendung zu dieser weltumspannenden und geschichtsträchtigen Frage relativiert Andreas Thiel den Veganismus, den Kannibalismus und den Tibetischen Buttertee, lobt dafür den Balinesischen Dschungelhermelin und die Verbreitung von Sturmgewehren in Schweizer Haushalten, und das alles bloss, um zu erklären, wo angesichts einer nackten Frau die Konsequenz aufhört und der Dogmatismus beginnt. Gemessen an ihrer Selbstbeherrschung steckt die Menschheit noch in Kinderschuhen.
Triebe darf man nicht unterdrücken. Wer seine Triebe unterdrückt, versenkt sie bloss ins Unterbewusstsein und entzieht sie damit der Kontrolle des Bewusstseins, wodurch die Triebe unberechenbar werden. Östliche Philosophien leiten dazu an, Triebe nicht zu unterdrücken, sondern zu beherrschen. Der Schlüssel zur Beherrschung der Triebe liegt in unseren Sinnesorganen. Gewohnt, die Welt durch die Brille des Allegorikers zu betrachten, zeigt Andreas Thiel, wie die Beherrschung der Triebe im Alltag Raum schafft für spontane geistige Höhenflüge.
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Nun ja, es ist langsam und unsagbar wirkungsvoll in der Konsequenz des Voranschreitens und Lichtbringens. Es hält perlende Flüsse an und lässt grosse Schwere fliessen!
Ich liebe es, Ihnen beim Denken zuzuhören! Und bin in Dankbarkeit für diese Arbeit! Berit
Trafen ihre entzückenden Reflektionen bei mir ins Schwarze! (eine Allegorie?)
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