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    Donnerstag, 26. September 2024, 5:05 Uhr
    Donnerstag, 26. September 2024, 5:05 Uhr
    (Wdh.06:05, 07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 18:05)

    Kontrafunk aktuell vom 26. September 2024

    Benjamin Gollme im Gespräch mit Thomas Eisenhuth, Hans-Peter Beck und Frank Wahlig – Kontrafunk-Kommentar: Peter Hahne

    Die Grünen-Spitze tritt ab: Der Bundesvorstand um Nouripour und Lang wirft das Handtuch. Wie es jetzt weitergeht mit der Partei und der Politik der Grünen, besprechen wir mit unserem Hauptstadt-Korrespondenten Frank Wahlig. Im Gespräch mit dem Physikprofessor Hans Peter Beck geht es um das Forschungszentrum Cern, das die Zusammenarbeit mit russischen Institutionen beendet und damit eine jahrzehntelange Tradition bricht. In den vergangenen Jahren wurde in Österreich die Fotovoltaik ausgebaut, auch die Windkraft soll künftig verstärkt zum Energiemix beitragen. Die österreichische Energiewende erläutert der Stromvermarkter Thomas Eisenhuth. Und Peter Hahne widmet sich in seinem Kommentar dem Thema „Sieg und Niederlage im Osten“.

    Sponsor dieser Sendung:

    Junge Freiheit – Wochenzeitung für Debatte

    Sponsor dieser Sendung: Junge Freiheit – Wochenzeitung für Debatte

    Wie weiter mit den Grünen nach dem Rücktritt des Bundesvorstands?

    Ausschluss russischer Wissenschaftler am Cern

    Energiewende in Österreich

    Sieg und Niederlage im Osten

    Nun hat sich der Pulverdampf so langsam verzogen. Man beginnt wieder klar zu sehen, man erkennt Gewinner und Verlierer und weiß inzwischen gesichert, wem die Ossis bei drei Landtagswahlen da Sieg und Niederlage beschert haben. Und nun ist auch Grün das Opfer von Blau. Der Bundesvorstand hat kapituliert und ist gestern zurückgetreten. Selbst Edeka hat sich inzwischen gemeldet Das mit der Warnung vor der AfD, das ist nun wirklich ein Fehler gewesen, liebe Kunden. Denn die drohen wegzulaufen, weil das Maß nun irgendwann auch mal voll ist. Das Maß des betreuten Wählens, das Maß des betreuten Denkens und Handelns, auch der betreuten Stimmauszählung, oder das Auftrittsverbot der AfD im betreuten Wohnen. Irgendwann hat es dem Ossi gereicht, dass er aus meist westlich besetzten mitteldeutschen Medien oder gar von den Wessis selbst belehrt wurde in Sachen Demokratie. Jetzt, wo der Pulverdampf verzogen ist, liegen all diese millionenschweren Massenmanipulationen in Schutt und Asche. Zuletzt hatte sich die ARD ins Zeug gelegt. Hundert gute Gründe, unbedingt demokratisch zu wählen. Hundert handverlesene Zufallsbürger, die sich gouvernantenhaft nach Kita-Art belehren ließen. Was für ein Aufwand. Die zuständige Chefin der ARD für solche Gemeinschaftsproduktionen ist übrigens die Schäuble-Tochter und Ehefrau des CDU-Innenministers von Baden-Württemberg, Christine Strobl, CDU. Also nur mal so nebenbei gesagt. Das brutale Bollwerk gegen die Blauen, die Brandmauer gegen die widerspenstigen Ossis, sie liegen alle in Schutt und Asche.

    Dabei hatten sie es doch alle nur gut gemeint: Edeka und EKD, Würth, Trigema und Co., LGP, PVC oder wie sie alle heißen. Die Bahn fährt zwar nicht pünktlich und ist kaputt. Zum Kampf gegen Blau aber hat es immer noch gereicht. Was hatten sie nicht alle getrommelt zur Rettung der Demokratie? Nein, genau gesagt unserer Demokratie – also das, was diese eifernden Wiedertäufer und geifernden Ideologen unter Demokratie so verstehen. Nur haben sie eins übersehen. Der Ossi als solcher war es, der mich als Wessi gelehrt hat, was Demokratie eigentlich ist. Das Jahr 1989 war eine Lehrstunde für Demokratie. Da ist es ein Treppenwitz, wenn ein Herr Wanderwitz von der CDU, der selbst ein Ossi ist, sich von den Wessis instrumentalisieren lässt, um seinen eigenen Landsleuten die Demokratie abzusprechen. Auch unser Dunkeldeutschland-Gauck ließ nach der Brandenburg-Wahl den erhobenen Zeigefinger plötzlich sinken und zeigte zur Fassungslosigkeit der ARD-Ideologin, äh Moderatorin, Verständnis, dass in Mitteldeutschland AfD gewählt wird. Klar, der Pulverdampf ist weg, die Strategien auch. Da hat doch der CDU-Kretschmer zur Wahl seines SPD-Ministerpräsidenten-Kollegen Woidke in Brandenburg aufgerufen –  unverhohlen. Dahinter die Strategie: Damit verhindern wir die AfD und retten die rot-schwarze Koalition. So ein durchaus raffinierter, alter Hinterzimmer-Kungel-Runden-Wessi-Trick.

    Und was macht der böse Ossi? Jetzt liegt alles in Trümmern, vor allem jene CDU, in der man sich fragt: Dafür haben wir also mit großem Tamtam rechtzeitig einen Kanzlerkandidaten gekürt, dass wir zum Schluss der große Verlierer dieser intriganten Strategie sind? Und jener Herr Woidke hat nun Sahra am Hals – herrlich. So kommt es, wenn man den mündigen hellwachen Ossi-Wähler austricksen will. In Sachsen und Thüringen ist es nicht anders. Die Grünen marginalisiert, die FDP unter dem Niveau der Tierschutzpartei, die CDU mit Pyrrhussiegen. Der Sieg der Blauen wird mit jedem Tag, der ins Land geht, größer, immer größer. Die Feinde sinken reihenweise vom hohen Ross. Besser hätte es Babelsberg nicht inszenieren können. High Noon in Berlin, was sollen wir jetzt noch machen? Meine Güte, auch die Jugend ist uns davongelaufen, ist falsch abgebogen, hat sich den Fake-News-Verbreitern ergeben. Ja, das ist wohl der große Sieg der Blauen. Die Altparteien werden meist von Alten gewählt, die näher der Urne sind als die Jugend der Wahlurne.

    Meine Generation wird nun abgestraft von wachen jungen Leuten, die diese Intrigen, diese Strategien des krampfhaften Machterhalts der Etablierten durchschauen und nicht wollen. Sie wollen echte Demokratie, keine betreute, geframte grüne. Sie wollen die woke-queere Buntheit von Söder, Wüst, Kevin, Ricarda und Claudia Roth nicht. Sie wollen Sicherheit, Bildung, Arbeitsplätze und Freiheit. Freiheit zum Denken, zum Wählen, zum Reisen, zum Autofahren und Essen und Feiern. So einfach ist das. Denken wir doch mal daran am kommenden 3. Oktober, wenn garantiert wieder bejammert wird, wie dunkel doch eigentlich das Dunkeldeutschland geworden ist, das uns all die schönen Intrigen und Strategien und Hinterzimmerkungeleien widerspenstig kaputt gemacht hat. Pfui aber auch. Ich werde übrigens wieder am 3. Oktober hoch über dem Sachsenring auf dem Ankerberg sprechen. Tausende kamen die letzten Jahre zusammen. Und ich stelle mir die Frage: Sind wir wirklich noch ein Volk? Darum geht es doch. Wie bewahren wir unser Land vor einer noch tieferen Spaltung? Es ist wie die Landkarte nach der Europawahl. Der Osten ist blau, der Westen ist schwarz. Mein Fazit auch nach den drei Ostwahlen? Jetzt wissen wir, wo Dunkeldeutschland ist.