Skip to main content
Kontrafunk Livestream Player

live hören

Die Nachrichten von heute Morgen
Die Nachrichten von gestern Abend
Die Nachrichten von gestern Mittag
    Dienstag, 26. November 2024, 5:05 Uhr
    Dienstag, 26. November 2024, 5:05 Uhr
    (Wdh.06:05, 07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 18:05)

    Kontrafunk aktuell vom 26. November 2024

    Marcel Joppa im Gespräch mit Stephan Karl Sander-Faes, Philipp Mattheis und Björn Peters – Kontrafunk-Kommentar: Collin McMahon

    In einem offenen Brief an die CDU/CSU-Führungskräfte fordern der Aktionskreis Energie und Naturschutz und der Deutsche Arbeitgeberverband eine Umkehr in der Energiepolitik. Näheres berichtet der Verbandsvorsitzende Dr. Björn Peters. Über die gemeinsame Erklärung von sechs europäischen Staaten zum Ukraine-Krieg mit weitreichenden Konsequenzen berichtet der Historiker Prof. Stephan Sander-Faes. Eine Analyse über die wachsende Macht Chinas liefert uns Philipp Mattheis, Autor des Buches „Der chinesische (Alb-)Traum“. Und Collin McMahon widmet sich in seinem Kommentar dem neuen Kabinett des designierten US-Präsidenten Donald Trump und der Berichterstattung darüber.

    Hinweis

    Unser Adventskalender ist eine Naturapotheke: In Zusammenarbeit mit der Freiburger Heilpflanzenschule stellen wir Ihnen an jedem Tag im Advent ein Gewächs aus dem Kräutergarten vor. Die fünfminütigen Miniaturen werden am Ende der Sonntagsrunde bzw. am Ende von „Kontrafunk aktuell“ gesendet. Später kann man sie auch auf unserer Website nachlesen und noch vor Weihnachten als schönes Buch in unserem Shop kaufen (lieferbar ab 10. Dezember).

    Björn Peters: Offener Brief Umkehr in der Energiepolitk

    Stephan Sander-Faes: Gemeinsame Erklärung sechs europäischer Staaten zum Ukraine-Krieg

    Philipp Mattheis: Der Aufstieg Chinas – Chance oder Albtraum für den Westen?

    Collin McMahon: Das Trump-Kabinett

    Die deutschen Medien drehen nach dem Wahlsieg Donald Trumps völlig frei und verstehen die Welt nicht mehr. Während manche amerikanische Linke den Wählerwillen verstanden haben, und wie die Moderatoren Joe Scarborough und Mika Brzezinski nach Mar-a-Lago pilgern, um ihrem demokratisch gewählten Erzfeind die Aufwartung zu machen, scheinen sich die deutschen Medien darauf vorzubereiten, vier Jahre lang die Realität leugnen zu wollen. Vielleicht kann man ja wie in „Good Bye, Lenin!“ vor den Funkhausfenstern große Plakate von Präsidentin Kamala Harris aufhängen. Cenk Uygur, der weit links stehende Moderator der Youtube-Sendung „The Young Turks“, bewirbt sich öffentlich auf X bei Elon Musk für einen Job in der neuen Regierung mit dem Hinweis, Trump würde wenigstens die Sorgen der kleinen Leute ernst nehmen. Derweil lädt Sandra Maischberger den 81-jährigen Watergate-Enthüller Bob Woodward in ihre Sendung, der die deutschen Fernsehzuschauer wissen lässt, dass Trump lauter unfähige Idioten ins Kabinett hole. Dabei muss man wissen, dass Bob Woodward beim militärischen Geheimdienst war, bevor er sich ganz spontan 1971 entschloss, Journalist zu werden und zur „Washington Post“ zu wechseln, wo er gemeinsam mit Carl Bernstein einen Präsidenten zu Fall brachte, nachdem dieser angefangen hatte, unbequeme Fragen über den Kennedy-Mord zu stellen. Seitdem ist die „Washington Post“ so etwas wie das Verlautbarungsorgan des offiziellen Washington. Und Woodward kein Unbeteiligter.

    Was das deutsche Publikum bei Maischberger hörte, waren also die verzweifelten Hilferufe des US-Staatsapparates, den Elon Musk, wie damals Twitter, radikal entschlacken will. Donald Trump hat bei weitem keine unerfahrenen Hillbillys für das Kabinett nominiert, sondern eine schlagkräftige Truppe, die seit Jahren mit dem Kampf gegen den „Tiefen Staat“ und die Korruption in Washington vertraut und oft persönlich betroffen ist. Anhand der persönlichen Attacken erkennt man gleich, wer ihnen am gefährlichsten erscheint: Das erste Opfer war der Kandidat für das Justizministerium, Matt Gaetz, der Anführer der Trump-Rebellen im Kongress. Gaetz wurde zwei Jahre lang vom Biden-Justizministerium aufgrund Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens untersucht, ohne dass es je für eine Anklage gereicht hatte. Trotzdem entschloss er sich, seinen Hut wieder aus dem Rennen zu nehmen, um nicht zur Last zu werden. Stattdessen hat Donald Trump jetzt die ehemalige Generalstaatsanwältin von Florida, Pam Bondi, als Justizministerin nominiert, die als Vorsitzende der konservativen NGO „America First Legal“ 2024 eine Schnelleingreiftruppe von Anwälten leitete, um für faire und  legale Wahlen zu sorgen. Schon bei der umstrittenen Auszählung in Philadelphia 2020 erwirkte Bondi eine einstweilige Verfügung, als die Demokraten die republikanischen Wahlbeobachter drei Tage lang von der Auszählung aussperrten und die Fenster mit Kartons zuklebten. Bondi hat jetzt versprochen, gegen die korrupten Ermittler im Justizministerium zu ermitteln. Vor dem Justizministerium tauchte vergangene Woche plötzlich ein LKW einer Dokumentenvernichtungsfirma auf. Die Biden-Obama-Regierung erlebt ihren Stasi-Moment wie bei der Stürmung der Normannenstraße 1990. 

    Momentan wird hinter den Kulissen verhandelt, wer unter Bondi Chef des FBI wird. Lieblingskandidat der Trump-Fraktion ist der Russia-Gate-Aufklärer Kash Patel, der 2017 die Clinton-Finanzierung des sogenannten Steele-Dossiers samt Bankauszügen belegt hat. Die nächste Rufmordkampagne wird jetzt gegen den designierten Verteidigungsminister Pete Hegseth gefahren, der als Fox-News-Moderator abgetan wird, aber in Wahrheit das ausschlaggebende Buch darüber geschrieben hat, wie die Biden-Regierung das US-Militär mit Gender- und Rassenquatsch zerstört hat. „Krieg den Kriegern“ heißt das Buch, und Hegseth macht darin klar, dass er wiederum den woken Generälen und Genderbeauftragen im Pentagon den Krieg erklären wird. Dazu kommen Robert F. Kennedy Junior als Gesundheitsminister, der gerüchteweise den führenden Corona-Maßnahmen-Gegner Jay Bhattacharya ins Fauci-Ministerium NIH holen will, und gekokst haben soll er auch. Kristi Noem als Heimatschutzministerin, die als Gouverneurin von South Dakota die Lockdowns ablehnte und die Nationalgarde nach Texas schickte, um die Grenze zu sichern; das Schlimmste, was man über die Rancherin und Mutter gefunden hat, ist, dass sie einen mannscharfen Hund erschossen haben soll. Die ehemalige demokratische Abgeordnete aus Hawaii, Tulsi Gabbard, wird Geheimdienstchefin, die ihre Partei aufgrund ihrer Ablehnung der Corona-Lockdowns und des Ukraine-Krieges verlassen hatte; Gabbard wird aufgrund ihres Einsatzes für den Frieden ohne Beweise als „Putin-Marionette“ diffamiert. Und so weiter. Es gibt einen Grund, warum Sandra Maischberger und Bob Woodward dieses neue Kabinett fürchten. Und es liegt nicht an ihrer Inkompetenz.