Bis heute genießt die Reformpädagogik einen guten Ruf. Die Landerziehungsheime, die Montessori-, die Waldorf- und die Jenaplan-Schulen sowie andere Reformprojekte entstanden nach Vorläufern im 18. Jahrhundert um und nach 1900. Ein Blick auf ihre Geschichte zeigt, dass sie trüben ideologischen Quellen entspringen und dass sie ihre pädagogischen Versprechen selten einhalten konnten. Ob die Ideen der Reformpädagogik wirklich den Anforderungen einer modernen Gesellschaft entsprechen, erscheint nicht erst seit den Skandalen der jüngsten Zeit fraglich.
Mit der Errichtung des Klimastaates gerät der Umweltschutz in Bedrängnis. Um 1900 war Naturschutz Teil eines umfassenderen „Heimatschutzes“; eine bürgerliche Gegenreaktion gegen die Traditionsverluste einer sich modernisierenden Gesellschaft. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Naturschutz zum „Umweltschutz“ politisiert, bürokratisiert und von neuen sozialen Bewegungen okkupiert. Diese Entwicklung mündete in weit ausgreifende UN-Konferenzen und EU-Richtlinien. Mit dem „Klimaschutz“ wurde schließlich ein neues Politikfeld etabliert, das dem Naturschutz den Rang abläuft.
Kapitalismuskritik ist wieder in Mode. Die Propheten des Verzichts beherrschen die Bühne und machen unseren Konsumgewohnheiten ein schlechtes Gewissen. Norbert Bolz zeigt, dass diese Kritik das Wesen des modernen Menschen verkennt. Sein Weg der Selbstverwirklichung führt von den Bedürfnissen über die Wünsche zum Begehren nach Anerkennung. Wir wollen respektiert werden. Das zwingt uns zur Selbstdarstellung – und zwar im Medium des Konsums.
Die Klimafrage wird immer mehr zur Quelle einer Glaubensbewegung. Ihr religiöser Charakter führt insbesondere in Deutschland zu weitreichenden Forderungen der Umgestaltung unserer ökonomischen und gesellschaftlichen Ordnung. Der in der Coronakrise vorexerzierte Ausnahmezustand, der staatliche Eingriffe ungeahnten Ausmaßes erlaubte, wird aktuell beim Thema Klima fortgesetzt. Eine permanente Angstproduktion, apokalyptische Visionen eines baldigen Unterganges der Welt und die Suche nach Schuldigen – Kapitalismus, „Klimaleugner“ – treffen vor allem in der jungen Generation auf breite psychische Resonanz. Die Militanz der Klimabewegten trägt dabei ohne schlechtes Gewissen totalitäre Züge, Widerspruch ist nicht mehr erlaubt. Jeder, der nur ansatzweise Kritik übt oder Fragen stellt, wird, ähnlich wie bei Corona, von den Haltungsmedien ins soziale Abseits gestellt. Der Krieg in der Ukraine und die mit den Sanktionen einhergehenden Versorgungsprobleme sind dabei nur noch der Beschleuniger für alle Weltrettungsphantasien und wirtschaftlichen Umbaupläne. Der Politikwissenschaftler und Publizist Alexander Meschnig beschreibt die geschürte Angst vor dem Klimawandel als mögliche Einbruchstelle für weitreichende Veränderungen.
Stolz, Zorn, Empörung, Verachtung und Hass sind menschliche Urgefühle, die aber zumeist wenig differenziert bestimmt werden. Was ist ihr genaues Sinnprofil? Welchen Transformationen unterliegen sie bei ihrer Verwandlung von Individual- zu Kollektivgefühlen? Wie sind sie moralisch bewertbar? Welche Rolle spielen sie im politischen Kampf? Ohne eine derart angelegte Philosophie der Gefühle bleiben Philosophien der Politik unzureichend.
Das 17. Jahrhundert hat eine blutige Spur im kulturellen Gedächtnis hinterlassen. Es ist das Jahrhundert des Dreißigjährigen Krieges. Die deutschen Dichter des Barock, allen voran Andreas Gryphius und Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, haben die Wirren dieses Zeitalters beschrieben. Im Barockzeitalter entstehen aber zugleich die Ordnungsmuster, die in den folgenden Jahrhunderten die deutsche Staats- und die europäische Staatenordnung ebenso wie die Auffassung vom Menschen, von der Gesellschaft und der Natur prägen werden.
Soziale Netzwerke sind so alt wie die menschliche Gesellschaft. Aber ihre Digitalisierung hat sie revolutioniert. Der Philosoph und Medienwissenschaftler Norbert Bolz zeigt, wie sich eine völlig neue Form von Öffentlichkeit herausgebildet hat und wie in der Welt der „Links“ und „Likes“ zentrale Begriffe wie Gemeinschaft und Freundschaft eine völlig neue Bedeutung gewonnen haben. Dabei spielt eine scheinbare Paradoxie die Schlüsselrolle: die Stärke schwacher Bindungen.
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Kein Wort von „Schule im Aufbruch“, „Akademie für Potenzialentfal tung", Revoluzern wie Ricardo Leppe, oder andererseits: Unterfinanzieru ng des Schulwesens insgesamt, programmierter Überforderu ng der Lehrer, Tücken der Digitalisierung (vergl. Manfred Spitzer), usw.
Herr Brenner beließ es leider NICHT bei der einseitigen aber berechtigten Schmähung der Zustände an Schulen wie der "Odenwald Schule", welche leider kein Einzelfall war. Er unterstellt gleichzeitig eine Anfälligkeit ALLER Reformschulkonz epte für Übergriffig keiten sowie Autoritarismus, unterschlägt dann aber das ursächlichere Phänomen der Attraktivität alternativer Schulformen für narzisstisch auffällige Lehrer und deren Individualversa gen. Vergleiche: Kirche! Die multifaktoriell e Niveau-Abwärtsspirale mit Gewalt, Mobbing und diversem Leid von Lehrern und Schülern an staatlichen Schulen wird nicht einmal angedeutet.
Meine Bitte: Bleiben Sie beim Kontrafunk ALLEN journalistische n Qualitätskriterie n treu.
MfG!
Und kamen dabei stets an der Odenwaldschule mit ihren putzigen Häuschen vorbei. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als vor ca. 10 Jahren die dortigen Verhältnisse bekannt wurden. Ihr Vortrag hat mir vieles doch in ganz anderem Licht gezeigt. Ich hatte nämlich in den 70er und 80er Jahren das Summerhill-Taschenbuch gelesen und auch viel über die Bielefelder Laborschule mit Hartmut von Hentig, einem Neffen Gräfin Dönhoffs, die ich sehr verehrte und deren Bücher ich mit großer Anteilnahme gelesen habe.
Richtig erschüttert haben mich die Verhältnisse in der Odenwaldschule aber auch aus einem anderen Grund. Ich habe nämlich im Zuge meiner Berufstätigkeit einen sehr, sehr netten Herrn aus Jerusalem kennengelernt. Er lebte in Berlin und lernte über Frau Cassirer-Geheeb die Odenwaldschule kennen, die Herr Geheeb gegründet hatte. Er war so begeistert von dem Konzept der Odenwaldschule und lehrte dort ab 1929 bis 1933. Er schreibt, es sei eine glückliche Zeit gewesen. Er ging als Jude 1933 nach Israel, Geheeb in die Schweiz und gründete dort in Goldern eine neue Schule.
Wenn man den Bericht "Aus meinem Leben" liest, den er mir bei einem Besuch in Jerusalem im Jahr 2000 kurz vor seinem Tod schenkte, merkt man heute noch die Begeisterung, die ihn damals beseelte und die er s
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